Hallo liebes Forum,
ich habe mir vor kurzem ein tragbares Soundsystem selber aus Holz gebaut, welches ich hier nun "präsentieren" möchte.
Vorgeschichte:
Als Bluetooth-Lautsprecher nutze ich schon seit einiger Zeit einen EasyAcc Q8, mit dem ich vom Preis-/Leistungsverhältnis sehr zufrieden war. Für 20 € ist der Klang in Ordnung und die Lautstärke ebenfalls. Dass man von diesem Gerät zu diesem Preis natürlich keine Wunder erwarten kann, war mir klar, trotzdem bin ich sehr zufrieden damit.
Nun war ich in letzter Zeit in einigen Situationen, in denen die Leistung des EasyAcc's zu wenig war, bspw. im Sommer bei einer Grillparty. Für sowas ist der EasyAcc natürlich nicht gebaut - was ich sehr schnell zu spüren bekam. Die Lautstärke reichte einfach nicht aus, um ein Publikum von ca. 30 Leuten zu beschallen. Ausserdem war der Akku viel zu schwach, bei voller Lautstärke sind maximal 1,5 - 2 Stunden drin.
Es war nicht nur diese Situation, ich könnte hier noch einiges mehr erzählen, aber ich denke, das reicht als Beispiel
.
Nun wollte ich mir für solche Situationen einen besseren Lautsprecher besorgen. Also habe ich einfach mal die ansässigen Elektromärkte abgeklappert und ich kam zu dem Schluss: So etwas bekomme ich dort nicht.
Die Auswahl an Bluetooth-Lautsprechern ist zwar riesig, allerdings gibt es da für meinen Anwendungszweck ein Problem: Sie sind zu klein.
Wie darf man das verstehen?
Nunja, zum einen ist der Akku viel zu klein und reicht nicht lange, ausserdem ist die Lautstärke zu niedrig und der wichtigste Punkt: Den Lautsprechern fehlt es an Volumen. Das ist kein Wunder, die kleinen Boxen sind eher auf mobiles Benutzen und aussehen getrimmt. Klang und Akkulaufzeit sind eher zweitrangig. Ich habe einige Lautsprecher probegehört, allerdings hat mich kein Gerät überzeugt.
Ich habe erkannt, dass ich hier in der falschen Kategorie suche und mich nach einer anderen Produktart umsehen muss. Ich bin bei tragbaren Soundsystem hängengeblieben. Diese sind größer und haben dementsprechend auch mehr Volumen.
Allerdings wurde ich auch hier nicht fündig: Der Preis war bei einigen Modellen deutlich zu hoch, zum anderen sind die Geräte teilweise mit viel zu viel stromfressender Technik beladen - bei vielen Lautsprechern gab es Docks, Stromadapter zum aufladen von externen Geräten, Displays, viel zu überdimensionierte Verstärker usw. Mit der ganzen Technik und dem großen Akku, um wenigstens laufzeitmäßig auf den gleichen Level wie die kleinen Bluetooth-Boxen zu kommen, wird das Volumen wieder ziemlich klein. Dies schlug sich auch im Klang nieder. Klar, diese Lautsprecher klingen ein Level besser - aber trotzdem immer noch nicht angemessen der Größe. Ausserdem sind die Geräte sehr schwer und lassen sich teilweise völlig unpraktisch transportieren.
Die nächste Stufe wären Stand-Lautsprecher mit Verstärker, aber das ist ja nicht transportabel, und die Stromversorgung wird auch ein Problem.
Ich erkannte, dass ich so schnell nichts finden würde, was meinen Vorstellungen entspricht. Also entschloss ich mich dazu, so ein Gerät selber zu bauen. Ich war wirklich gespannt, was dabei heraus kommt, mit Lautsprecherbau kannte ich mich nämlich gar nicht aus.
Meine Vorstellungen waren folgende: Guter Klang, einigermaßen transportabel, Preis um die 100-150 €, nicht zu viel überflüssige Technik und eine lange Akkulaufzeit.
Vorarbeit vor dem Bau des Lautsprechers:
Zuhause angekommen habe ich erstmal das Internet angeworfen und mich durch viele Websiten gewühlt, habe viel gelesen und mir Notizen gemacht.
Ich habe mir dann eine Liste gemacht:
- Es müssen Breitbandlautsprecher verwendet werden, da diese ein großes Frequenzspektrum abdecken, d.h. sie können sowohl hohe als auch tiefe Töne spielen. Ein Dreiwege-System (also Hoch-, Mittel- und Tieftöner) wäre zu teuer geworden, ist schwierig zum bauen und braucht mehr Strom - also weniger Akkulaufzeit.
- Verstärker sollte ein Autoradio oder Verstärker auf 12 V Basis sein, da es dafür ein großes Angebot, einige Netzteile und Akkus gibt.
- Gehäuse sollte Multiplex, MDF oder OSB Platte sein, ich habe mich für eine Art Multiplex-Platte aus Fichte (hat nicht so viele Lagen wie eine Multiplex-Platte, ist aber vom Prinzip her das selbe) entschieden, da ich noch einiges davon hatte und es auch nicht so schwer war. Ausserdem schwingt es nicht so stark mit
Kleines abschweifen: Auf einer Website habe ich gelesen, man könnte Granit für den Lautsprecherbau verwenden - das würde ich, zumindest bei einem tragbaren Lautsprecher, nicht verwenden
- Ich werde eine Bassreflex-Konstruktion bauen, da diese einen guten Klang bietet.
- Sollte der Bass zu schwach sein, hätte ich hier noch einen Subwoofer, aus dem ich die Membran ausbauen könnte.
- Für den einfachen Transport sollte ein Griff und Rollen vorhanden sein, sodass ich den Lautsprecher wie eine Art Trolley hinter mir her ziehen kann.
Also, soweit die Teileliste:
- Holz
- Bassreflexrohr
- Breitbandlautsprecher
- 12 V Verstärker
- Rollen
- Subwoofer-Membran
- Diverse Kabel, Audiokabel
- Schrauben und Leim
- Netzteil mit 12 V 2A für den Betrieb zuhause
- 12 V Akku für unterwegs
- Voltmeter für den Akku, damit dieser nicht tiefentladen wird
Die Breitbänder bekam ich von meinem Opa, dieser hatte noch eine alte Anlage, in der Breitbänder verbaut waren und die er nicht mehr benötigte. Das Holz hatte ich noch zuhause, das ist kein Problem, Schrauben und Leim sind sowieso immer in der Werkstatt. Als Bassreflexrohr verwende ich ein alte Abwasserrohr (keine Angst, es war nicht in bestimmungsgemäßer Verwendung
), einen Akku habe ich von einem Bekannten bekomme (alter Motorrad-Akku), Netzteile mit 12 V 2 A habe ich hier Massenweise (Festplattengehäuse) und die Kabel habe ich auch noch. Also fehlten noch ein Verstärker und Rollen.
Der Verstärker ist dieser hier. Diesen habe ich gewählt, weil er "nur" 2 A Strom braucht und keinen überflüssigen Schnickschnack eingebaut hat. Außerdem hatte er einen extra Ausgang für einen Subwoofer und man kann den Ton gut einstelle (Bass, Treble, Volume). Die Rollen habe ich vom Baumarkt (einfach mal hingehen, Rollen gibt es dort tausende mit verschiedenen Eigenschaften, große Tragkraft, sehr leicht, gefedert, aus Plastik oder Gummi...
Das Voltmeter gibt es bei Amazon oder Conrad für ein paar €, einfach mal suchen. Wer es ganz sicher machen will, der verbaut einen Tiefentladeschutz - ich denke aber, wenn man die Anzeige immer ein wenig im Blick behält, dann sollte da nichts passieren.
Teil 2 im nächsten Post, ich darf maximal 10 000 Zeichen pro Nachricht schreiben
EDIT: Ich sehe gerade, dass das hier mein 1000ster Post ist - eigentlich achte ich darauf nicht, aber das habe ich jetzt gerade zufällig bemerkt.
Ich würde sagen, dass das hier doch ein schöner 1000ster Post ist
(Ja, ich weiß, Eigenlob, aber das schreibe ich jetzt trotzdem :D) . Ich hoffe, ich komme mit dem 1000sten Post nicht als Postsammler rüber
ich habe mir vor kurzem ein tragbares Soundsystem selber aus Holz gebaut, welches ich hier nun "präsentieren" möchte.
Vorgeschichte:
Als Bluetooth-Lautsprecher nutze ich schon seit einiger Zeit einen EasyAcc Q8, mit dem ich vom Preis-/Leistungsverhältnis sehr zufrieden war. Für 20 € ist der Klang in Ordnung und die Lautstärke ebenfalls. Dass man von diesem Gerät zu diesem Preis natürlich keine Wunder erwarten kann, war mir klar, trotzdem bin ich sehr zufrieden damit.
Nun war ich in letzter Zeit in einigen Situationen, in denen die Leistung des EasyAcc's zu wenig war, bspw. im Sommer bei einer Grillparty. Für sowas ist der EasyAcc natürlich nicht gebaut - was ich sehr schnell zu spüren bekam. Die Lautstärke reichte einfach nicht aus, um ein Publikum von ca. 30 Leuten zu beschallen. Ausserdem war der Akku viel zu schwach, bei voller Lautstärke sind maximal 1,5 - 2 Stunden drin.
Es war nicht nur diese Situation, ich könnte hier noch einiges mehr erzählen, aber ich denke, das reicht als Beispiel

Nun wollte ich mir für solche Situationen einen besseren Lautsprecher besorgen. Also habe ich einfach mal die ansässigen Elektromärkte abgeklappert und ich kam zu dem Schluss: So etwas bekomme ich dort nicht.
Die Auswahl an Bluetooth-Lautsprechern ist zwar riesig, allerdings gibt es da für meinen Anwendungszweck ein Problem: Sie sind zu klein.
Wie darf man das verstehen?
Nunja, zum einen ist der Akku viel zu klein und reicht nicht lange, ausserdem ist die Lautstärke zu niedrig und der wichtigste Punkt: Den Lautsprechern fehlt es an Volumen. Das ist kein Wunder, die kleinen Boxen sind eher auf mobiles Benutzen und aussehen getrimmt. Klang und Akkulaufzeit sind eher zweitrangig. Ich habe einige Lautsprecher probegehört, allerdings hat mich kein Gerät überzeugt.
Ich habe erkannt, dass ich hier in der falschen Kategorie suche und mich nach einer anderen Produktart umsehen muss. Ich bin bei tragbaren Soundsystem hängengeblieben. Diese sind größer und haben dementsprechend auch mehr Volumen.
Allerdings wurde ich auch hier nicht fündig: Der Preis war bei einigen Modellen deutlich zu hoch, zum anderen sind die Geräte teilweise mit viel zu viel stromfressender Technik beladen - bei vielen Lautsprechern gab es Docks, Stromadapter zum aufladen von externen Geräten, Displays, viel zu überdimensionierte Verstärker usw. Mit der ganzen Technik und dem großen Akku, um wenigstens laufzeitmäßig auf den gleichen Level wie die kleinen Bluetooth-Boxen zu kommen, wird das Volumen wieder ziemlich klein. Dies schlug sich auch im Klang nieder. Klar, diese Lautsprecher klingen ein Level besser - aber trotzdem immer noch nicht angemessen der Größe. Ausserdem sind die Geräte sehr schwer und lassen sich teilweise völlig unpraktisch transportieren.
Die nächste Stufe wären Stand-Lautsprecher mit Verstärker, aber das ist ja nicht transportabel, und die Stromversorgung wird auch ein Problem.
Ich erkannte, dass ich so schnell nichts finden würde, was meinen Vorstellungen entspricht. Also entschloss ich mich dazu, so ein Gerät selber zu bauen. Ich war wirklich gespannt, was dabei heraus kommt, mit Lautsprecherbau kannte ich mich nämlich gar nicht aus.
Meine Vorstellungen waren folgende: Guter Klang, einigermaßen transportabel, Preis um die 100-150 €, nicht zu viel überflüssige Technik und eine lange Akkulaufzeit.
Vorarbeit vor dem Bau des Lautsprechers:
Zuhause angekommen habe ich erstmal das Internet angeworfen und mich durch viele Websiten gewühlt, habe viel gelesen und mir Notizen gemacht.
Ich habe mir dann eine Liste gemacht:
- Es müssen Breitbandlautsprecher verwendet werden, da diese ein großes Frequenzspektrum abdecken, d.h. sie können sowohl hohe als auch tiefe Töne spielen. Ein Dreiwege-System (also Hoch-, Mittel- und Tieftöner) wäre zu teuer geworden, ist schwierig zum bauen und braucht mehr Strom - also weniger Akkulaufzeit.
- Verstärker sollte ein Autoradio oder Verstärker auf 12 V Basis sein, da es dafür ein großes Angebot, einige Netzteile und Akkus gibt.
- Gehäuse sollte Multiplex, MDF oder OSB Platte sein, ich habe mich für eine Art Multiplex-Platte aus Fichte (hat nicht so viele Lagen wie eine Multiplex-Platte, ist aber vom Prinzip her das selbe) entschieden, da ich noch einiges davon hatte und es auch nicht so schwer war. Ausserdem schwingt es nicht so stark mit
Kleines abschweifen: Auf einer Website habe ich gelesen, man könnte Granit für den Lautsprecherbau verwenden - das würde ich, zumindest bei einem tragbaren Lautsprecher, nicht verwenden

- Ich werde eine Bassreflex-Konstruktion bauen, da diese einen guten Klang bietet.
- Sollte der Bass zu schwach sein, hätte ich hier noch einen Subwoofer, aus dem ich die Membran ausbauen könnte.
- Für den einfachen Transport sollte ein Griff und Rollen vorhanden sein, sodass ich den Lautsprecher wie eine Art Trolley hinter mir her ziehen kann.
Also, soweit die Teileliste:
- Holz
- Bassreflexrohr
- Breitbandlautsprecher
- 12 V Verstärker
- Rollen
- Subwoofer-Membran
- Diverse Kabel, Audiokabel
- Schrauben und Leim
- Netzteil mit 12 V 2A für den Betrieb zuhause
- 12 V Akku für unterwegs
- Voltmeter für den Akku, damit dieser nicht tiefentladen wird
Die Breitbänder bekam ich von meinem Opa, dieser hatte noch eine alte Anlage, in der Breitbänder verbaut waren und die er nicht mehr benötigte. Das Holz hatte ich noch zuhause, das ist kein Problem, Schrauben und Leim sind sowieso immer in der Werkstatt. Als Bassreflexrohr verwende ich ein alte Abwasserrohr (keine Angst, es war nicht in bestimmungsgemäßer Verwendung

Der Verstärker ist dieser hier. Diesen habe ich gewählt, weil er "nur" 2 A Strom braucht und keinen überflüssigen Schnickschnack eingebaut hat. Außerdem hatte er einen extra Ausgang für einen Subwoofer und man kann den Ton gut einstelle (Bass, Treble, Volume). Die Rollen habe ich vom Baumarkt (einfach mal hingehen, Rollen gibt es dort tausende mit verschiedenen Eigenschaften, große Tragkraft, sehr leicht, gefedert, aus Plastik oder Gummi...
Das Voltmeter gibt es bei Amazon oder Conrad für ein paar €, einfach mal suchen. Wer es ganz sicher machen will, der verbaut einen Tiefentladeschutz - ich denke aber, wenn man die Anzeige immer ein wenig im Blick behält, dann sollte da nichts passieren.
Teil 2 im nächsten Post, ich darf maximal 10 000 Zeichen pro Nachricht schreiben
EDIT: Ich sehe gerade, dass das hier mein 1000ster Post ist - eigentlich achte ich darauf nicht, aber das habe ich jetzt gerade zufällig bemerkt.
Ich würde sagen, dass das hier doch ein schöner 1000ster Post ist


Gruß
AppleFan123
Wenn man etwas versucht, kann man verlieren. Wenn man etwas nicht versucht, hat man schon verloren. Unbekannt
Unser größter Ruhm ist nicht, niemals zu fallen, sondern jedes mal wieder aufzustehen. Nelson Mandela
AppleFan123
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Unser größter Ruhm ist nicht, niemals zu fallen, sondern jedes mal wieder aufzustehen. Nelson Mandela
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